Alles, was Sie bei einer (drohenden) Kündigung wegen Krankheit wissen müssen. Kündigung wegen Krankheit: Ist die Kündigung wirksam?

Haben Sie eine Kündigung wegen einer Krankheit erhalten? Wir erklären, unter welchen Voraussetzungen der Arbeitgeber wegen Krankheit kündigen darf ✅ Alle Informationen finden Sie hier.

ündigung wegen Krankheit

Wann ist eine Kündigung wegen Krankheit wirksam?

Wenn Sie krank sind, so muss der Arbeitgeber nur sechs Wochen den Lohn weiterzahlen. Ansonsten trägt er das Lohnrisiko nicht. Allerdings haben Arbeitgeber trotzdem häufig ein Interesse, Arbeitnehmer, die lange krank sind, loszuwerden, da sie für Ersatz sorgen müssen und keine Planungnssicherheit haben.

Wenn das Unternehmen aber mehr als zehn Mitarbeiter beschäftigt und Sie länger als sechs Monate im Unternehmen beschäftigt waren, gilt auch hier das Kündigungsschutzgesetz. Eine Kündigung ist in diesen Fällen für den Arbeitgeber häufig schwierig.

Folgende Anforderungen müssen erfüllt sein, damit eine Kündigung wirksam ist:

negative Gesundheitsprognose

Der Arbeitgeber muss sich die Frage stellen, ob Sie in der Zukunft wieder für ihn arbeiten können oder ob dies aufgrund ihrer Krankheit ausgeschlossen ist.

Bei Krankheiten von mindestens sechs Wochen wird die negative Gesundheitsprognose vermutet.

Achtung: Häufige Kurzzeiterkrankungen können eine Kündigung rechtfertigen, wenn sie insgesamt sechs Wochen innerhalb eines Jahres überschreiten.

Bei der Betrachtung der bisherigen Fehlzeiten wird aber außer Acht gelassen, dass es sich gerade um eine Einschätzung in die Zukunft handelt. Daher kann diese Vermutung zum Beispiel durch Vorlage von ärztlichen Attesten, welche eine baldige Genesung bestätigen eine derartige Vermutung erschüttern. Auch greift diese Vermutung nicht durch, wenn die Kurzerkrankungen für sich genommen auf vollkommen unterschiedlichen Ereignissen beruhen (Bänderriss, Grippe, Blinddarm-OP).

Zeitpunkt für die Beurteilung ist der Zeitpunkt, in dem der Arbeitgeber die Kündigung vom Arbeitgeber erhält. Nachträgliche Verbesserungen des Gesundheitszustandes sind nicht zu berücksichtigen.

Es gibt kein milderes Mittel

Dem Arbeitgeber darf kein milderes Mittel zur Verfügung stehen, welche die Kündigung entbehrlich machen würde. Hierzu zählt beispielsweise die Reduzierung Ihrer Arbeitsstunden, der Wechsel der Tätigkeit oder ein betriebliches Wiedereingliederungsmanagement.

Interessenabwägung

Auch eine erforderliche Kündigung wegen Krankheit muss anhand einer Interessenabwägung überprüft werden. Hierbei muss vereinfacht gesprochen das Interesse des Arbeitgebers an der Kündigung ihrem Interesse am Erhalt des Arbeitsplatzes überwiegen.

Hierbei sind folgende Umstände zu berücksichtigen:

  • Betriebszugehörigkeit
  • Alter
  • etwaige Unterhaltspflichten
  • Behinderung
  • Chancen auf dem Arbeitsmarkt
  • Einfluss auf den Betriebsablauf
  • innerbetriebliche Krankheitsursachen

Eine Abmahnung ist nicht erforderlich, da es sich um eine verhaltensbedingte und nicht um eine betriebsbedingte Kündigung handelt.

Was ist mit meinem Urlaubsanspruch nach einer krankheitsbedingten Kündigung?

Ihren Resturlaub müssen Sie grundsätzlich nehmen. Wenn dies aber nicht möglich ist, weil Sie beispielsweise weiterhin erkrankt und damit arbeitsunfähig sind oder der Resturlaub länger ist, als die Zeit bis zum Wirksamwerden der Kündigung, so muss der Arbeitgeber diesen grundsätzlich in Geld auszahlen.

Welche Kündigungsfrist gilt bei einer Kündigung wegen Krankheit?

Da es sich bei einer Kündigung wegen Krankheit um eine ordentliche Kündigung handelt, sind die regulären Kündigungsfristen einzuhalten. Diese sind Abhängig von der Dauer Ihres Arbeitsverhältnisses

Bei einer Kündigung zählt jeder Tag

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